„Same procedure as last year?“ Zum Ende eines (weiteren) Pandemie-Jahres mit all seinen Herausforderungen für die Kommunikation im Privaten und Beruflichen trifft der deutsche Silvesterklassiker ‚Dinner for One‘ einen etwas empfindlichen Nerv. Statt zu wiederholen, beschäftigen wir uns zum Jahresbeginn also lieber mit der Frage, was alles anders wird. Es folgt: Eine kleine Trendprognose!
Trend Nr. 1: Mut zur Nische
Wir haben alle Bananenbrot gebacken, sind gejoggt, haben aussortiert, umsortiert, organisiert. Und wir sind alle noch ein ganzes Stück tiefer in die Ecken und Nischen virtueller Plattformen eingetaucht. Ob es sich dabei um eine geschlossene LinkedIn-Gruppe, einen Discord-Server oder eine spezifischen Hashtag handelt: Im Mittelpunkt steht der Austausch mit einer Community, die sich für ähnliche Themen interessiert.
Für Unternehmen kann es sich durchaus lohnen, ein „Ohr“ in diesen Communities zu haben – und bestimmte Themen, Diskussionen und Wünsche auch auf den eigenen Kanälen aufzugreifen. Das fokussierte Interesse in den einzelnen Nischen macht diese Plattformen auch zu einer attraktiven Werbemöglichkeit, um genau die richtige Zielgruppe erreichen.
Trend Nr. 2: Geduld ist (k)eine Tugend
Unsere kollektive Geduld für Bitten um Geduld – „Der nächste freie Mitarbeiter ist gleich für Sie da“ – ist in den letzten Jahren kontinuierlich gesunken. Dass sich das auch 2022 nicht ändern wird, gilt auch ohne hellseherische Fähigkeiten als gesetzt. Statt in der Telefonschleife zu versauern, werden immer mehr Supportanfragen über soziale Medien eingereicht: Allein 2021 satte 40 Prozent mehr, um genau zu sein. Und auch hier erwarten wir a.s.a.p. eine Antwort – insbesondere, wenn es sich um „schnelle“ Netzwerke wie Twitter handelt.
Und es sollte dann auch wirklich eine Antwort sein, und nicht eine weitere Bitte um Geduld. Für Unternehmen stellt diese Verschiebung eine Herausforderung dar, die aber mit Authentizität, Offenheit und einer Prise Geschwindigkeit zu einer echten Chance für eine stärkere Kundenbindung werden kann.
Trend Nr. 3 Back to the Future
Das letzte Jahr war kräftezehrend. Das vorletzte Jahr war kräftezehrend. Aber 1992, 1984 oder sogar 1956 – da war doch alles besser, oder? Frei nach dem Motto „Zurück in die Zukunft“ wird es in der Popkultur zunehmend nostalgisch: Im Fernsehen kehren „Wetten Dass…?!“ und „Dalli Dalli“ zurück, im Kino laufen Filme, die irgendwann zwischen den 60ern und 80ern spielen, und im Radio läuft eine neue Version von Elton Johns „Rocket Man“ mit Dua Lipa.
Zwischen Remakes und Revivals geht es dabei nicht um ein reines Weiterführen von etablierten Ideen, sondern eher um ein Neuerfinden und Modernisieren von geliebten und (fast) vergessenen Inhalten und Produkten. Besonders mittelständische Unternehmen mit einer längeren Geschichte können in dieser Retrowelle mit ganz neuen Zielgruppen ins Gespräch kommen.
Was diese Trends für Ihr Unternehmen bedeuten? Das besprechen wir gern mit Ihnen bis ins nischigste Detail – vielleicht bei einer nostalgischen Tasse Malzkaffee?