Blog auf die Ohren!

11. April 2019 Annett Bergk

Es gibt einen neuen Trend im Online Marketing.

Ja, schon wieder.

Nein, es ist nicht das vierhundertdrölfzigste Whitepaper.

Die Rede ist stattdessen von Blogcasts – einem Hybrid aus Blog und Podcast. Statt eines längeren Gespräches (oder Monologes) werden für einen Blogcast einzelne Blogbeiträge eingelesen und online zur Verfügung gestellt. Für alle, die viel unterwegs sind und/oder meistens schon mindestens drei Hände voll haben, ist das eine absolute Offenbarung, wie es auch Marie-Christine Schindler im Rahmen des #SuCoLa19 im vergangenen Monat formulierte. Im Vergleich zu einem regelmäßig erscheinenden Podcast ist außerdem der zeitliche und technische Aufwand deutlich geringer. Doch wie fängt man an?

Blogcast.host

Der US-amerikanische Anbieter Blogcast.host setzt auf künstliche Intelligenz bei der Erstellung von Blogcasts: Mit Text-to-Speech-Technologie werden Blogposts auf Englisch, Holländisch, Französisch, Deutsch, Italienisch, Japanisch, Schwedisch oder Türkisch vertont. Das ist spart zwar Zeit und Kosten (50 Cent pro Artikel), ist aber besonders bei längeren Artikeln etwas anstrengend für den Hörer.

Dafür generiert Blogcast eine Audioversion des Artikels sowohl als Raw File als auch als Embed File, das auf dem Server von Blogcast gehostet wird – so können die Aufnahmen beliebig weiterverwendet werden. Also: Für kürzere Artikel und zum Einstieg ein interessantes Tool – langfristig sollte man aber nicht auf menschliche Sprecher verzichten.

Podcaster.de

Eigentlich für Podcaster entwickelt, ist Podcaster.de jedoch auch für Blogcaster interessant: Der Hosting-Service hat eine Partnerschaft mit den wichtigsten Audio-Portalen und sorgt so dafür, dass die hochgeladenen Audiodateien auch automatisch an Spotify, iTunes & Co. weitergegeben werden. Das Einstiegspaket gibt es bereits für 1€/Monat – für eine unbegrenzte Anzahl an Episoden mit einer maximalen Gesamtgröße von 50MB.

Also: Wer auf die Vermarktung über die großen Portale und guten Kundenservice wert legt, ist bei Podcaster.de gut aufgehoben – das Einlesen der Texte muss allerdings über einen separaten Anbieter erfolgen.

Selbst ist der Blogcaster

Ja, das kennt man von uns: Einfach selber machen. Es braucht lediglich eine gute Aufnahme, ein gutes Schnittprogramm und dann noch ein zwei Gedanken zum Hosting.

Mit dem kostenlosen Open-Source-Tool Audacity (für Mac und PC geeignet) können Texte nicht nur aufgenommen, sondern auch angepasst werden (Stichwort Hintergrundgeräusche). Besonders für WordPress-Nutzer gibt es dann auch noch eine Reihe von Plugins, mit denen der Blogcast selbst gehostet und direkt auf dem Blog integriert werden kann. Besonders beliebt ist das Plugin „Blubrry PowerPress“, das kostenlos und einfach einzusetzen ist. Wer die Optik des Players anpassen möchte, braucht allerdings grundlegende HTML-Kenntnisse.

Also: Wer bereit ist, die eigene Stimme zu nutzen und etwas technisches Knowhow mitbringt, ist mit dieser Lösung schnell startklar.

Und übrigens.

Ende letzten Jahres hat Spotify ein spannendes neues Feature in der Beta-Version gestartet: Jetzt können Künstler ihre Musik auch direkt hochladen – ohne Label oder Manager. Das ist natürlich auch für Blogcaster interessant, die sich nicht an einen Hosting-Service binden möchten.

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