Corona sei Dank: Interne Kommunikation erklimmt neues Bedeutungslevel

14. April 2020 EINFACHkommunikation

Feuerlöschen, zusammenhalten, motivieren, informieren – die Aufgabenfelder der internen Kommunikation waren selten umfassender als heute. Wohl kein Unternehmen der Welt arbeitet gerade noch nach „Schema F“. Kommunikationsprofis müssen diesen enormen und unvorhergesehenen Change-Prozess begleiten und managen.

Einblick in verschiedene Strategien, Tools und Cases gab die Web-Konferenz „Interne Kommunikation im Ausnahmezustand – die Corona-Krise digital bewältigen“ des Fortbildungsveranstalters SCM School for Communication and Management, an der wir am 7. und 8. April zusammen mit knapp 150 weiteren unsichtbaren ZuhörerInnen teilnahmen.

Corona ist der Booster, den wir nie haben wollten

Schon das Eröffnungspanel zeigte eindrucksvoll die enorme Spannweite der aktuellen Herausforderungen: „Wir haben binnen eines Wochenendes 75 % des gesamten Unternehmens virtualisiert“, berichtet Annette Siragusano, Leiterin Unternehmenskommunikation comdirekt. Caroline Nöppert muss als Leiterin Mitarbeiter- und Führungskräftekommunikation der Deutsche Bahn AG auch zahlreiche MitarbeiterInnen ohne Bildschirmarbeitsplatz informieren und bekräftigt: „Gerade in Krisenzeiten wird deutlich, wie wichtig die interne Kommunikation wirklich ist.“

Carsten Lucassen, Head of Communications der RKW Group, stimmt zu: „Corona ist der Booster, den wir eigentlich nie haben wollten. (…) Ein echter Kulturwandelbeschleuniger.“ Das Panel ist sich einig: Viele Unternehmen haben die interne Kommunikation chronisch vernachlässigt – jetzt aber könnte ihr (hoffentlich) ein für alle Mal die erforderliche Lanze gebrochen werden.

Interne Kommunikation – worauf es jetzt wirklich ankommt

Die digitale Fortbildung umfasst sowohl übergeordnet strategische wie auch spezifisch operative Problemstellungen: Von Leadership Skills und Text-Techniken über Kanal-Kunde bis hin zu Vor- und Nachteilen verschiedener Collaboration-Tools. In dem ad hoc auf die Beine gestellten Programm kommt es zu einigen inhaltlichen Überschneidungen der Session-Leiter aus Agenturen, Unternehmen und Branchendienstleister – was umso mehr verdeutlicht, worauf es wirklich ankommt:

  • Zeitgemäße Unternehmenswerte tragen durch die Krisenzeit, vor allem Offenheit gegenüber Neuem, Vertrauen, Dialogbereitschaft und Wertschätzung für die Bedürfnisse aller.
  • Erfolgreiche virtuelle Führung lebt von der Fähigkeit, Strukturen zu schaffen und aufrechtzuerhalten, das Team und die einzelnen Mitglieder durch einen gemeinsamen Zweck und Ziele zu einen, Rollen und Zuständigkeiten zu verteilen und die Kommunikationskanäle klug – und der Aufgabe angemessen – zu wählen.
  • MitarbeiterInnen brauchen neben transparenter und faktischer Information zur aktuellen Lage auch Einordnung, Bewertung und Perspektive. Viele Unternehmen setzen dazu auf einen Content-Hub im Intranet oder auf dem Corporate Blog.
  • Kommunikations- und Collaboration-Tools sind schnell installiert und eingeführt – bei allem Technik-Aktionismus aber gilt: Es bedarf kontinuierlicher Befähigung, Moderation und Motivation.
  • Und last but not least, darf auch auf digitalem Wege das „Menscheln“ nicht zu kurz kommen. Spielerische Challenges, virtuelle Kaffeepausen, gemeinsame Koch- und Lunch-Videocalls – das kollegiale Miteinander muss als essenzieller Bestandteil des Arbeitslebens wertgeschätzt und aktiv (wieder)belebt werden.

Machen Sie sich auch gerade über die interne Kommunikation Gedanken? Treffen wir uns doch bei einem Zoom-Käffchen!

Themen

×