Mehr Emotionen, bitte! LinkedIn führt neue Reactions ein

4. Juni 2019 Sandra Liebich

Darf’s ein bisschen mehr sein?! Mehr Applaus? Mehr Inspiration? Mehr Herz? Diese Frage können Nutzer der Business-Plattform LinkedIn seit Kurzem eindeutig mit „Ja“ beantworten. Musste bisher ein einfaches „Gefällt mir“ reichen, um Beiträge anderer Nutzer zu bewerten, hat Linkedin nun auch in Deutschland sein vielfältiges Angebot an „Reactions“ ausgerollt. Die meisten der geschätzten 13 Millionen Nutzer im deutschsprachigen Raum können inzwischen sowohl mobil als auch auf dem Desktop aus fünf Symbolen wählen: „Gefällt mir“, „Applaus“, „Wunderbar“, „Inspirierend“, „Nachdenklich“.

Was Facebook vor mehr als drei Jahren vormachte – damals zunächst begleitet von allerhand Häme der Nutzer – macht LinkedIn nun (endlich) nach.

„We took a thoughtful approach to designing these reactions, centered around understanding which ones would be most valuable to the types of conversations members have on LinkedIn. This process included looking at what people are already talking about to better understand what feedback they wanted to express and receive“.

So beschreibt LinkedIn-Produktmanagerin Cissy Chen den Entwicklungsprozess.

So wurden beispielsweise die am häufigsten genutzten ein bis zwei Wörter langen Kommentare ausgewertet, um zu ermitteln, welche Reaktionen Nutzer wirklich brauchen. Weltweit angelegte Erhebungen untersuchten zudem, ob die Symbole überall verstanden werden und hilfreich sind.

Das Resultat: fünf leicht verspielte Symbole, die sich angenehm von den Facebook-Buttons abheben. Mit einem Klick konstruktives Feedback geben – das wird nun definitiv einfacher.

Im beruflichen Kontext hat LinkedIn inzwischen ohnehin die Nase vorn. Marketeers und Kommunikatoren sagen dem Netzwerk rosige Zeiten voraus, integrieren es in ihre Kommunikationsstrategien und lieben die umfangreichen Statistiken, die das in Mountain View im Silicon Valley beheimatete Unternehmen auch für kostenfreie Accounts anbietet. Weltweit sind mehr als 600 Millionen Menschen angemeldet. Sie alle können Beiträge posten, die nun noch abwechslungsreicher bewertet werden können.

Anders als bei Facebook bleibt’s auf LinkedIn aber freundlich. Negative Emotionen finden keinen Platz in der Riege der neuen Reactions. Wütend, traurig und belustigt darf man auch weiterhin nur auf Facebook sein – die Netiquette im Business-Netzwerk ist strenger, der Umgang miteinander verbindlich, wohlwollend, höflich.

Daher Daumen rauf dafür, dass LinkedIn gefühliger wird. Das Einzige, was vielleicht doch manchmal fehlt – ein Symbol für ein ehrliches „MIST!“

Sandra Liebich ist Head of Social Media Strategy bei EINFACHkommunikation.

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