So war’s beim Neujahrsempfang Interne Kommunikation

10. Februar 2022 Annett Bergk

Am 8. Februar schalteten sich gut 600 Teilnehmende virtuell zusammen, um über aktuelle Trends und Entwicklungen im Bereich Interne Kommunikation zu diskutieren. Die letzten zwei Jahre haben die Mitarbeiterkommunikation auf den Kopf gestellt und viel Kraft gekostet. Deswegen initiierte Staffbase das Event als „eine Hommage an alle internen Kommunikator:innen da draußen“. Und wir waren live dabei! 

NOT-To-Dos der Internen Kommunikation

Nicht wenige Menschen haben eine (geheime) Bucket-List und setzen nach und nach ihre Haken darauf. Frank Wolf, Mitgründer von Staffbase, präsentiert mit einer “F**k-it-List” den Gegenentwurf dazu. Wolf zeigt auf, was Profis der Internen Kommunikation (IK) bitte unter allen Umständen vermeiden sollten. Exemplarisch seien hier zwei benannt: 

  1. Übertreiben beim Purpose: Dem Unternehmen, einer Marke oder einem Produkt einen Purpose – einen höheren Zweck – zu verleihen, ist seit einigen Jahren (zu Recht) sehr angesagt. Der Druck von außen ist groß, was Unternehmen jedoch nicht dazu verleiten darf, einen völlig unrealistischen Purpose zu kreieren. Um das zu vermeiden, könne ein Stimmungsbild aus der Belegschaft, eingeholt und analysiert durch die IK, entscheidend weiterhelfen. 
  2. Verstummende CEOs: Wer heute öffentlich Position zu einem heftig diskutierten Thema bezieht, riskiert den „Shitstorm mit Ansage.“ Das ist verständlicherweise nicht jedermanns Sache und so bleiben Führungskräfte vielerorts stumm, doch zeigen aktuelle Analysen, dass viele Mitarbeitende von ihren CEOs genau das erwarten. Die IK eigne sich hierbei als Berater für Auswahl und Spin passender Themen zur Positionierung.  

Die Rolle der IK in einer postpandemischen Gesellschaft

Sascha Lobo, Kolumnist, Autor und selbsternannter Interneterklärer, nimmt in seiner Keynote das „Große Ganze“ in den Blick. Mit Fug und Recht wettert er gegen die fatalen politischen Versäumnisse beim Auf- und Ausbau einer funktionierenden digitalen Infrastruktur hierzulande, die das virtuelle und ortsunabhängige Arbeiten behindern. 

Corona, so Lobo, habe uns gelehrt, dass viele Veränderungen erst mit Druck passieren – und diesen Druck weiter aufrecht zu erhalten oder neu aufzubauen, sei nun Aufgabe der IK in Unternehmen. Zum Beispiel bei der Einführung neuer Collaboration-Formate oder Plattformen wie Social Intranets, ohne die es künftig wirklich nicht mehr ginge. 

Weiter spricht er von der „unerbittlichen Erwartungsradikalität des Publikums“: Hatten sich vor der Pandemie noch die meisten Mitarbeitenden komplett gegen Videokonferenzen gesträubt, bestehe heute der Anspruch an ein einwandfreies Funktionieren ohne Ruckeln oder Störungen der Tonqualität. Das sei zwar irrational und auch ein bisschen ungerecht, doch die IK habe damit nun eben umzugehen. 

Die Cinderella-Story der Internen Kommunikation

Vom beinahe märchenhaften Wandel der IK spricht Clarissa Haller, Ex-Kommunikationschefin von Siemens. Lange Zeit – vor allem vor der flächendeckenden Verbreitung sozialer Medien – sei die Interne Kommunikation ein Ort für Introvertierte gewesen, die von wichtigen unternehmerischen Entscheidungen erst als letzte erfuhren und weder die notwendigen Ressourcen noch die Zugänge zu den entscheidenden internen Gremien hatten, um echte Relevanz zu entfalten. Im klaren Gegensatz dazu sieht Haller die vornehmlich männlichen Kollegen der externen Kommunikation, die das mediale Rampenlicht und den Kungel mit den Journalisten suchten.

Weil die Mitarbeitenden heute aber als zentrales Assets eines Unternehmens verstanden werden, ist auch die IK aus ihrem Schattendasein hervorgetreten. Employee Engagement oder gar Employee Bonding lauten die Schlagworte dieser Zeit. Mit dem Ziel, eine emotionale Bindung an die Organisation herzustellen und diese – zur Not auch rein virtuell – aufrecht zu erhalten, werde die interne Kommunikation zur Königsdisziplin. Nur sie könne die entscheidenden Netzwerke knüpfen und Brücken zwischen den Abteilungen bauen. 

Der Neujahrsempfang hat uns inspiriert und motiviert. Auch wir begleiten Kunden in vielfältigen Aufgabenstellungen der IK. Gern stellen wir Ihnen einige Projekte vor oder widmen uns Ihrer ganz konkreten Frage! Lust auf ein gemeinsames Käffchen?

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