“Über Nacht haben sich alle Zukunftspläne zerschlagen”, berichtet ein Mädchen aus Afghanistan. Ein anderes träumt davon, Pilotin zu werden. Ein Mädchen wünscht sich Frieden; viele möchten einfach nur wieder zur Schule gehen – ab der siebten Klassenstufe ist ihnen das verwehrt. Seit dem 26. März gibt der Afghanische Frauenverein (AFV) den Mädchen eine Stimme: Zeichnungen, Briefe, Wünsche und Bildmaterial sind in der BallinStadt in Hamburg zu sehen und Interessierte können sich vor Ort noch bis zum 5. Mai ein Bild über die Lage in Afghanistan machen.
Seit August 2021 dürfen Mädchen in Afghanistan offiziell nur noch bis zum 6. Grundschuljahr die Schule besuchen. Weiterführende Schulen und Universitäten bleiben für sie geschlossen. “Alles, wofür wir so oft gearbeitet und gelernt haben, Ausbildung, Studium und ein Beruf sind für uns zu unerreichbaren Träumen geworden. Nur weil wir Mädchen sind und in Afghanistan leben”, zitiert Christina Ihle, Geschäftsführerin des Afghanischen Frauenvereins, aus einem Brief.
„Afghanistan ist nach wie vor die größte humanitäre Krise weltweit und gerät immer mehr in Vergessenheit“, sagt Christina Ihle gegenüber dem NDR. “Vor allem die Situation von Mädchen vor Ort.”
Auch das Hamburg Journal war bei der Ausstellungseröffnung mit einem Kamerateam vor Ort und hat einen tollen Beitrag dazu veröffentlicht. (Ab Minute 20:30 ist die Ausstellung als Kulturtipp zu sehen.)
Die Ausstellung ist noch bis zum 5. Mai 2024 im Auswanderermuseum BallinStadt (Veddeler Bogen 2, 20539 Hamburg) zu sehen. Und wenn auch Sie Mädchen und Frauen in Afghanistan unterstützen möchten, können Sie dies durch Spenden oder Weitersagen: 10 Euro/Monat kostet vor Ort die Schulbildung für ein Mädchen.