Präsenz-Workshops und Online-Workshops haben überraschend viel gemeinsam – besonders was die Bedeutung von interaktiven Elementen und bewusster Moderation angeht. Gleichzeitig sind viele Elemente, an die wir uns im “realen” Raum gewöhnt haben, virtuell nicht so einfach umsetzbar: Gemeinsames Brainstorming ohne Flipchart? Vorstellungsrunde ohne Moderationskoffer? Vor einem Jahr noch fast undenkbar, haben wir in den letzten 12 Monaten mit unterschiedlichen Tools und Techniken experimentiert und stellen heute einige unserer kostenlosen Favoriten für interaktive Workshops vor.
Den Raum lesen: Mentimeter, Slido und Zoom Polls
Hat noch jemand eine Frage? Zwischen fehlendem Blickkontakt und dem Mikrofon-An/Aus-Ballett sind sowohl Verständnis- als auch Diskussionsfragen online eine größere Herausforderung als im “realen” Raum. Gleichzeitig eröffnen sich mit diesen Tools ganz neue Möglichkeiten – und das ganz ohne unangenehmes Handheben.
- Mentimeter: Mit dem Online-Editor von Mentimeter können Abstimmungen, Umfragen oder auch Wortwolken einfach erstellt und Antworten in Echtzeit geteilt werden. In der kostenlosen Variante können innerhalb einer Präsentation 2 offene Fragen und 5 Quizfragen erstellt werden. Die Antworten bleiben innerhalb des Accounts gespeichert – und können so zum Beispiel auch als Startpunkt für einen weiteren Termin genutzt werden.
- Slido: Wie Mentimeter bietet auch Slido unterschiedliche Interaktionsmöglichkeiten von Abstimmungen über offene Fragen hin zu Bewertungsumfragen. Besonders für große Workshops mit mehr als 20 Teilnehmenden ist das “Q&A”-Tool spannend: Über einen QR-Code könenn Personen eigene Fragen stellen und Fragen anderer upvoten. (Das funktioniert übrigens sowohl in virtuellen Räumen als auch bei Live-Veranstaltungen.)
- Zoom Polls: Wer Zoom nutzt, kann auch direkt innerhalb der Videokonferenz kurze Umfragen starten – allerdings nur als Host des Meetings. Im Vergleich zu externen Tools wie Mentimeter und Slido, die längerfristig vorbereitet und gestaltet werden können, eignet sich die integrierte Umfrage besonders für spontane Ja/Nein-Momente.
Gemeinsam arbeiten: Jamboard, Miro und Whiteboard
Ein Flipchart auf wackeligen Beinen in der Ecke oder ein Whiteboard mit nicht wegwischbaren Linien des letzten Meetings? In Online-Workshops eröffnen sich mit virtuellen Whiteboards neue Möglichkeiten – auch wenn wir den guten, alten Moderationskoffer manchmal vermissen.
- Google Jamboard: Vier verschiedene Stifte, individualisierbare Hintergründe, unterschiedliche Formen und Post-its und eine direkte Anbindung an die Bildersuche: Das Whiteboard von Google lässt sich einfach vorbereiten und live per Link teilen. Bonuspunkte: Jamboard ist nicht nur im Browser verfügbar, sondern auch als App auf dem Handy oder Tablet – wer lieber “per Hand” schreibt oder zeichnet, kann so auch unkompliziert auf dem gleichen Whiteboard mitarbeiten.
- Miro: Während Google Jamboard eine leere Leinwand ist, bietet Miro eine Auswahl an individualisierbaren Templates von Mindmaps über Wireframes bis zur Customer Journey. Die Vielfalt der integrierten Tools und Funktionen ist gleichzeitig Vor- und Nachteil des Tools. Unsere Empfehlung: Miro ist ideal für Online-Workshops, die sich intensiv mit einer bestehenden Aufgabe beschäftigen; für schnelle Brainstorming- und Mindmapping-Sessions ist es aber einfach zu komplex.
- Whiteboard: Für Workshops, die über Microsoft Teams gehalten werden, lohnt sich ein Blick die Microsoft Whiteboard App. Als klassischer digitaler Zeichenbereich können hier direkt innerhalb der Videokonferenz Ideen gesammelt und gemeinsame Themen erarbeitet werden. Wichtig: Die App ist kostenlos, aber nicht auf allen Betriebssysteme verfügbar.
Tipps gegen die Stille: Spotify, Brightful und Kahoot
Nach über einem Jahr Zoom-Calls und Teams-Meetings haben sich die meisten von uns an die Stille vor dem Bildschirm gewöhnt – und gelernt: Smalltalk ist online definitiv keine “kleine” Sache. In unseren Online-Workshops versuchen wir trotzdem, auch die Momente vor und nach den “eigentlichen” Inhalten mit Konversation zu füllen.
- Spotify: Was im Aufzug funktioniert, funktioniert auch im virtuellen Raum! Besonders für die ersten Minuten des Anmeldens und “Wir warten noch kurz bis alle da sind” hilft entspannte, leise Musik im Hintergrund die Stimmung aufzulockern. Wichtig: Unbedingt darauf achten, dass die Tonwiedergabe für Musik optimiert ist.
- Brightful: Die online-optimierten Spiele von Brightful sind auf soziale Interaktion und gegenseitiges Kennenlernen optimiert – und mit einem persönlichen Profil für Gruppen bis zu 6 Personen kostenlos. Als Eisbrecher sind besonders die Spiele “Would you rather” und “Q of the Day” ideal. Neben bestehenden Fragen lassen sich die Spiele auch individualisieren und auf die jeweilige Workshopsituation oder Teamzusammensetzung anpassen.
- Kahoot: Schnelle Fragen, schnelle Antworten! Das Quizformat Kahoot lässt sich mit wenigen Handgriffen erstellen und ist auch für Teilnehmer intuitiv bedienbar. Von der Auswahl der richtigen von vier Antworten über Ja/Nein-Fragen bis zu offenen Fragen lässt sich das Spiel beliebig individualisieren und ist für kleine Gruppen kostenlos. Unser Tipp: Kahoot nimmt besonders dann Geschwindigkeit auf, wenn die Teilnehmenden über Handy antworten – die richtigen Antworten und das Ranking der Spieler ist dabei nach jeder Frage sichtbar.
Wenn Sie Unterstützung bei der interaktiven Gestaltung Ihrer Workshops suchen oder sich einen Workshop zum Thema Workshop wünschen, sprechen Sie uns gerne an!