Was ist das Metaverse?

12. September 2022 EINFACHkommunikation

Das Metaversum, unendliche Weiten. Auf diese Art, frei nach Star Trek, könnte man wohl die Vision des Metaverse umschreiben. (Fast) grenzenlos, vernetzt, interaktiv, fortschrittlich, sicher, leicht zugänglich und voller Möglichkeiten – so soll es sein. Aber was genau ist eigentlich dieses Metaversum, das aktuell in aller Munde zu sein scheint? Und wer hat’s erfunden? Kleiner Spoiler: Es waren nicht die Schweizer.

Was genau ist das Metaverse?

Der Begriff Metaverse beschreibt einen virtuellen Raum, in dem Personen mithilfe von VR-Technologien als Avatare miteinander interagieren können. Einfach gesagt, versteht man unter dem Begriff Metaversum eine virtuelle Welt. In dieser kann sich der Nutzer mit seinem digitalen Klon, dem Avatar, frei bewegen, Freunde treffen, reisen, arbeiten bis hin zum einkaufen für die reale Welt. Speziell letzteres ist aber noch Zukunftsmusik. Derzeit gibt es mehrere Metaverse-Plattformen am Markt, beispielsweise Decentraland, Sandbox und Second Life. 

Der Begriff tauchte erstmals in dem Science-Fiction Roman “Snow Crash” von Neal Stephenson 1992 auf. Erdacht war er in diesem Kontext als digitaler Rückzugsort aus einer trostlosen, ungerechten (und in der Zukunft liegenden) Realität. Was zu seiner Zeit visionäre Science-Fiction war, ist mittlerweile mehr Science als Fiction geworden. Die Idee des Metaversums ist im Zuge der Digitalisierung und damit verbundenen neuen technologischen Möglichkeiten schon teilweise Realität.

Wird sich das Metaverse durchsetzen?

Grundsätzlich müssen Zielgruppen dort abgeholt werden, wo sie sich befinden. Wenn das zukünftig vermehrt der digitale Raum sein wird, muss dieser durch PR- und Marketingschaffende erschlossen werden. Also ja: Metaverse ist eine mögliche Marketing-Realität.

Und sollte einmal eine Version des Metaversums an die Vorstellungen der Grundvision herankommen, bringt solch ein neues Medium natürlich zahlreiche Möglichkeiten mit sich. Unternehmen wollen und können dann Geld mit einer Präsenz in der virtuellen Welt verdienen. Das wiederum beschränkt sich nicht nur auf die einschlägig bekannten Tech-Giganten wie Adidas. (Das Unternehmen ist seit Ende 2021 durch eine Kooperation mit Sandbox im Metaverse vertreten.)

Laut einer Studie des EHI Retail Institute aus diesem Jahr ist die Investitionsbereitschaft des deutschen Handels in das Metaverse gering. Perspektivisch kann sich aber fast jedes zweite Handelsunternehmen vorstellen, zu investieren. Vieles wird darauf ankommen, wie nah sich die Realität des Metaversums der ursprünglichen Vision nähern und somit klare wirtschaftliche Perspektiven aufzeigen kann. Da für eine solche Umsetzung aber eine immense Rechenleistung von Nöten ist, wird es wohl noch einige Zeit dauern.

Während die einen im Metaverse die logische Weiterentwicklung des Internets sehen, befürchten die anderen die Vorstufe einer Dystopie. Wir warten erst mal ab und schlürfen einen Kaffee. Also un-virtuell. Und gern in Gesellschaft.

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