Ein soziales Netzwerk, das (fast) in Vergessenheit geraten ist, wird mit der größten Wahrscheinlich auch vergessen bleiben – wie wir von MySpace, Vine, Friendster und dem Großteil der frühen 2000er gelernt haben. Etwas überraschend erlebt jetzt aber tatsächlich eine Social Netzwork Applikation ein Comeback: Das unternehmensinterne soziale Netzwerk Yammer wird nicht nur von Microsoft zunehmend in den Mittelpunkt des kollaborativen Arbeitens gestellt, sondern auch (wieder) von mehr Unternehmen genutzt.
Zurück auf Anfang …
Als unabhängiges Tool gegründet, sicherte sich Microsoft bereits 2012 die Rechte an Yammer – für stolze 1.2 Milliarden US-Dollar. Das „Facebook der Geschäftswelt“ übersetzt die Funktionen von bekannten sozialen Netzwerken in den Unternehmenskontext: Statt Freunde wird sich mit Kollegen vernetzt, statt Werbung gibt es Erinnerungen und Hinweise von der Geschäftsleitung, statt Katzenfotos gibt es Updates zu internen Veranstaltungen und aktuellen Projekten.
Gleichzeitig sieht sich das Tool zunehmend starker Konkurrenz gegenüber: Die Vernetzung mit Fach-Communities – auch außerhalb des eigenen Unternehmens – findet vorrangig auf LinkedIn statt, Projektmanagement und Chatfunktion lassen sich schnell und einfach (und doch wieder mit Katzenfotos) in Slack verbinden.
Yammer: Ja oder nein?
Das Netzwerk, dieses Tool, plus E-Mail, in Kombination mit diesem Netzwerk … Besonders für größere Organisationen mit komplexen Strukturen an unterschiedlichen Standorten kann die Integration von neuen Kommunikationswegen eine Herausforderung sein. Unterschiedliche Funktionalitäten treffen auf unterschiedliche Anforderungen, und das Kommunikationschaos ist (ohne klare Strategie) perfekt.
Der klare Vorteil von Yammer ist und bleibt daher die Integration in die Microsoft Office 365 Umgebung: Besonders für Unternehmen, die bereits andere Microsoft-Funktionen nutzen, ist Yammer eine logische Wahl für die Erweiterung der internen Kommunikation – nicht nur weil das soziale Netzwerk im Enterprise-Abo kostenlos ist. Seit dem neuesten Update lässt sich Yammer auch in Microsoft Teams (wiederum eine Slack-Alternative) integrieren, mit Outlook verbinden und sogar zum gemeinsamen erstellen und bearbeiten von Dokumenten verwenden. Einmal hin, alles drin. Wenn man so will.
… zurück in die Zukunft?
Wie bereits angedeutet, stellt Microsoft Yammer aktuell wieder mehr in die Fokus der Office 365-Struktur: Nach dem Redesign als „das neue Yammer“, das Anfang letzten Jahres international ausgerollt wurde, sieht das Tool nicht nur besser aus – sondern spricht zwischen Homeoffice und abgesagten Corporate Events auch eine neue Zielgruppe an. Die Infrastruktur ist leicht zu verstehen und aufzusetzen, Erklärungen und Tutorials gibt es in unterschiedlichen Microsoft-Foren und die Funktionalitäten werden vielen Mitarbeitenden im Prinzip schon von anderen sozialen Netzwerken bekannt sein. Für Unternehmen ohne „eigenes“ Intranet lässt sich mit Yammer so ohne großen IT-Aufwand ein Stück Unternehmenskultur in die Online-Umgebung verlagern – und die interne Kommunikation zwischen Küchenschreibtisch und Gartentisch aufrecht erhalten.
Gleichzeitig ist Yammer (wie alle anderen Tools auch) kein Wundermittel: Auch interne Kommunikation funktioniert nur mit einer klaren Strategie, die ebenfalls intern kommuniziert werden möchten. Wenn Sie dabei unterstützen brauchen, sprechen Sie uns gerne an!
